Mittwoch, 29. Juli 2009

Roadtrip 6

Roadtrip 6

Northern Territory
Start: 13.07.09

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Jetzt war es soweit, wir haben West Australien verlassen und sind in das Northern Territory vorgedrungen.

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Und schon am Grenzschild ging es los...

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Noch bin ich am lachen...


Unser Auto springt nicht mehr an.
Tja, was nun? Nach ein paar mal versuchen und an der Batterie rumwackeln hat es dann doch wieder geklappt - falscher Alarm ( dachten wir ).

Nachdem wir in Timber Creek an der Touristen- Info für den Gregory N.P. uns ausreichend informiert hatten und weiter wollten, ging das Spiel von vorne los - Auto springt nicht an.
Auch hier blieb und das Glück hold und unser Autochen hat sich nach ein paar Versuchen wieder gefangen. Allerdings wollten wir den N.P. dann nicht anfahren, da ein Auto mit Macken in einem abgelegenen Nationalpark nicht soooo lustig ist hier in Australien. Man kann schließlich nicht wie bei uns den ADAC rufen oder so. Man hat ja nicht mal Handy -Empfang.

Nächster Stop ( wir wollten am liebsten bis zur nächsten grösseren Stadt - ca 400 km - nicht mehr stehen bleiben - aber das ging leider nicht ) war dann das Victoria River Roadhouse mit Tankstelle und Campingplatz.

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Der Victoria

Hier wurde erst mal Sprit gefasst und am Campingplatz nach Werkzeug gefragt ( wir Helden haben jeden Scheiss wie 3 mal Laptop und 8-fach Steckdose dabei aber kein einfaches Werkzeug ) um einen eventuellen Wackelkontakt an der Batterie zu beheben.
Nachdem das getan war fühlten wir uns auch schon wieder besser und die Reise konnte weiter gehen.

Ziel: Katherine in 300 km Entfernung und hier das Auto checken lassen.

Zuerst lief ja alles ganz gut, bis ca an der Hälfte dann plötzlich alle Warnlichter auf einmal das blinken angefangen haben... Und die Temperatur ist in kürzester Zeit in den roten Bereich geschossen.
Mal wieder hatten wir Glück und konnten sofort in einen Parksteifen für Roadtrains an der Straße einfahren. Kühler kocht, Motor streikt und Batterie spinnt - toll, was jetzt...
Wie gesagt, ADAC is nicht.

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Erst mal Karre kühlen lassen und dann Kühlwasser nachschütten. Danach hoffen, dass Auto anspringt und laaaaangsam weiterfahren ( wir haben ja Zeit ). Nur wohin? 150 km in die eine oder 150 km in die andere Richtung...

Egal, denn diese Entscheidung wurde uns abgenommen.

Mal wieder haben wir 3 mehr Glück als Plan von Autos:
Unser “Parkplatz” war ca 20 Meter von einer Einfahrt zu den zahlreichen Rinderfarmen hier im Outback entfernt und einer der Arbeiter von dort wollte gerade wohin - worauf er dann uns gesehen hat.
Da die Australier im Outback durch die Bank extrem hilfsbereit sind ( die wissen ganz genau, jemand der im Outback Probleme hat, hat WIRKLICH ein Problem und man könnte es ja auch selber ein mal sein ) und Jeder Jedem hier hilft, ist er gleich mal zu uns rüber und hat in den Motor geschaut.
Ein Mann, ein Plan ( auf den Farmen muss man sich selber helfen können, da alle so abgelegen sind ) und die Sache war klar - wir fahren definitiv nirgends mehr hin - unser alternator-belt ( das Ding das hinter dem Keilriemen sitzt und Lichtmaschiene mit Ventilator und Batterie verbindet - keine Ahnung wie es auf deutsch heißt ) ist gerissen. Da geht gar nix mehr...

Auf die Frage ob wir denn Ersatz dabei hätten mussten wir leider etwas verlegen schauen und das verneinen - wir haben ja nicht mal Werkzeug.
Worrik ( unser Retter in der Not ) hat darauf hin gemeint, er hat ja noch ein paar in seiner Werkstadt rumliegen - er fährt mal eben los und holt sie ( schnell ).

Jetzt wird es interessant -
“Schnell” ist, dank der grossen Entfernungen hier relativ.
Die Farm liegt ca 25 km von dem Highway entfernt und ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen, die ein normales Auto mit höchstens 30 km/h fahren kann.
Also haben wir uns auf einige Wartezeit eingerichtet...

Der "Postkasten" der Farm am Highway:
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Als es aber dann schon dunkel wurde und Worrik immer noch nicht wieder da war ( es waren schon ca 2,5 Stunden vergangen ) haben wir uns langsam gefragt, ob er denn überhaupt noch kommt.
Allerdings hätten wir nur auf die Hilfsbereitschft der Australier vertrauen müssen, denn wenig später war er dann wieder da

Es hat halt etwas länger gedauert, da der Gute mal eben seine ganze Ausrüstung mit allem Drum und Dran eingepackt hat. Nur den richtigen Riemen für unseren Motor hat er leider nicht gefunden ( da der Typ, der das selbe Auto wie wir hat gerade im Knast ist... ).
Also hat er mal ein paar mehr eingepackt um zu sehen welcher am besten passt.

Nach einigen Versuchen wurde allerdings klar, dass wir mit keinem der Riemen 150 km fahren können.

Aaaaalso, den besten Riemen in unseren Motor rein ( damit wir überhaupt ohne Kolbenfresser fahren bzw kriechen können ) und ab zur Ranch 25 km durch den Busch.
Ca ne Stunde und drei Tore später waren wir dann da - genau zum richtigen Zeitpunkt denn 5 Meter vor seinem Haus und der “Werkstatt” hat unser Auto komplett den Geist aufgegeben.
Unglaublich aber wahr!!! Also noch 5 Meter schieben und dann mal schauen was Worrik noch für Ideen hat.

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Wir waren das Highlight des Abends - ein Jeder hat mal bei Worrik vorbei geschaut um zu sehen was da so los ist und welche Touris so wenig Ahnung von Autos haben...

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Die "Werkstatt" und ein entnervter Wolfi:
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Nach ein paar Versuchen und etlichen “ich fahr mal schnell zu Dem und Dem” um andere Riemen zu finden, hat dann einer doch soweit gepasst, damit wir damit dann bis zum nächsten Ort mit Werksatt ( wie gesagt, 150 km PLUS 25 km Schotterpiste ) kommen konnten.

Waren wir froh, denn unser Eins schaut dann doch etwas ratlos in so einen Motor rein:
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Allerdings durften wir noch nicht weg. Jetzt hieß es erst mal Tee trinken, ein paar Zigaretten rauchen und ratschen...
Unser Retter war ( glaub ich ) auch mal ganz froh, mal mit anderen Leuten ratschen zu können.

Und seine kleinen Hundis inklusive der Mamma waren auch ganz glücklich, daß gleich drei Leute zum streicheln vorbei kommen...

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War ein sehr netter, lustiger und vor allem lehrreicher Abend bzw Nacht für uns.
Um halb 2 ging es dann weiter für uns, damit wir zumindest die Schotterpiste und ein paar weitere Kilometer schaffen.
Allerdings sind wir nach 60 km Straße und 5 fast-Zusammenstößen mit Kängurus ( die sind noch schlimmer und vor allem zahlreicher als unsere Rehe. Sie springen immer schön auf das Licht zu wenn sie am Straßenrand stehen und es gibt ca 40 Mio von denen ) dann auf einen Rastplatz um zumindest noch ein wenig zu schlafen.

Unser Retter:
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Ende gut, Alles gut?!
Wir bzw Ihr werdet sehen...

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