Mittwoch, 14. Oktober 2009

Roadtrip 17

Roadtrip 17

Queensland Wet Tropics World Heritage Area
18.08. - 20.08.09

Die Queensland Wet Tropics World Heritage Area ist ( wie der Name schon sagt ) ein weiteres UNESCO Welt - Natur - Erbe auf unserem weiten Weg durch Australien.

Und diese Gegend macht Ihrem Namen auch alle Ehre!
Wir hatten hier seit unserem Start in Sydney vor ca 10 Wochen mal wieder REGEN!!
Und davon auch noch mehr als uns lieb war!
In der zweiten Nacht hier ( wir haben mal wieder irgendwo in der Pampa auf einem Hügel neben dem örtlichen Friedhof unsere Zelte aufgeschlagen ) hat es so viel geregnet, dass unsere 1A Woolworth Zelte für 38,- Dollar den Geist aufgegeben haben und alles unter Wasser gestanden hat.
Zum Glück hab ich auf einer Luftmatratze gepennt - somit war das nur halb so schlimm. Allerdings hat das Getropfe auf das Gesicht irgendwann genervt...

Nun ja, aber jetzt erst mal von Vorne:

Unser Tagesprogramm war am ersten Tag noch recht entspannt. Wir waren zu erst an der Küste ( wir haben auch einen Blick auf das Meer erhaschen können - jeeeehar! ) auf der Hauptstrasse nach Cairns tanken, bevor wir uns in die Berge ( hier sind die verdammt nassen Tropen und die Hügellandschaft durch ein Bergmassiv von der Küste getrennt ) und zu den Wasserfällen aufgemacht haben.

Hier haben wir nebenbei die 300.000 km Marke mit unserem Auto durchbrochen:
k-IMG_5579


In dieser Gegend ist uA das Hauptanbaugebiet für Zuckerrohr in Autralien - daher ist der kümmerliche Rest-Regenwald auch unter Naturschutz, sonst wäre der auch noch weg..
k-IMG_5564
Hier sieht man eine Schmalspurbahn, welche in der Gegend zum Transport des geernteten Zuckerrohrs benutzt wird:
k-IMG_5567


Zunächst ging es recht unspektakulär aber sehr pittoresk los: der “Crystal Creek” im Paluma N.P.
Dieser Bergbach ( hier sind die Wasserläufe auch nicht mehr ausgetrocknet wie die letzten Wochen ) läuft durch ein schönes Felsiges Bachbett und bietet neben ein paar kleinen Wasserfällen tolle Gelegenheiten zum baden.

Die Straße dort hoch ist allerdings ein Abenteuer für sich und nichts für schwache Nerven.
Der Wolfi hat uns aber souverän die 17 km bis zum Aussichtspunkt ganz oben gebracht!
Die Wege sind hier so verschlungen, verwachsen und klein, dass manfast das Gefühl hat, man ist in Asien.
k-IMG_5479

Der nächste Wasserfall war dann nichts zum baden - nur zum anschauen da er der Höchste Australiens ist: der Wallamann Fall im Girringun N.P.

k-IMG_5532

An seinem Becken ( bevor sich das Wasser in die Tiefe stürzt ) haben wir auf der schönen Camp-area des Parks für 5,- Dollar unsere Zelte aufschlagen dürfen. Abends und früh Morgens hat man hier die Gelegenheit eines der abgefahrensten Tiere ganz Australiens beobachten zu können: das Schnabeltier ( Platypus )
Daher war meine erste Aktion ( noch vor dem Zelte aufschlagen und essen - es war schon recht spät ) an den Bach und runter zu rennen und eine Stunde reglos auszuharren um dieses possierilche Tierchen zu sehen - allerdings war da Nichts... :-(

k-IMG_5507

Das Einzige was mich besucht hat war eine Schildkröte:
k-IMG_5518

Neuer Tag, neues Glück! Also den Wecker auf 6 Uhr stellen und nochmal ab an den Bach.
Nur auch jetzt hab ich nach einer Stunde immer noch kein Glück gehabt. So was doofes, das Tierchen hat Heute wohl was besseres zu tun als auf Futtersuche zu gehen - oder es macht es einfach ein paar Meter weiter oben oder unten. Pech gehabt - sehr schade! Muss ich es mir doch im Zoo anschauen...

Nachdem ich dann frustriert an den Zelten zurück war ( die anderen zwei Jungs sind gar nicht erst aufgestanden und geregnet hat es auch mal wieder ) ging es für uns dann zur Abbruchkante des Wallamann Falls. Der Einstieg zur Wasserfall-Gegend hätte mit diesem immerhin ca 260 Meter hohen Wasserfalls nicht spektakulärer sein können.

Im Laufe des Nachmittages hatten wir dann das Grenzgebirge durchquert und waren mitten in der unwirklich aussehenden Hügellandschaft der Queensland Wet Tropics angekommen.

Hier läßt es sich bei einer tollen Aussicht prima das Zelt an einem der Ränder des Rest-Regenwalds auf einem Hügel aufschlagen ( neben dem kleinen örtlichen Friedhof ).
Wenn nur der Regen nicht gekommen wäre...
Dabei haben wir unsere Zelte sogar komplett mit Heringen und Schlingen abgespannt da wir sowas schon befürchtet haben. Nur geholfen hat alles nichts wie Ihr oben schon lesen konntet.

Nun ja, am nächsten Tag war dann Alles vergessen und wir wurden dafür mit einem fantastischen Wolkenhimmel ( als sich das durchgehende Grau a la Deutschland dann mal verzogen hatte ) über einer unglaublichen Hügellandschaft belohnt. Am Morgen hatte man das Gefühl, man ist in dem schottischen Highlands, so neblig und feucht war es.
k-IMG_5585
Ab Mittag sah das Ganze dann aus wie unser schönes Voralpenland mit bayerischem blau - weißen Himmel inklusive Kühen.
k-IMG_5658

Wenn das Ganze nicht immer wieder mit den verkümmerten Resten des einst hier wachsenden tropischen Regenaldes geschmückt gewesen wäre, hätte man sich fast heimisch fühlen können.

Einen größeren Kontrast zu dem Programm der letzten Wochen hätte es aber für uns definitiv nicht geben können ( und da zum Glück Mittags die Sonne raus gekommen ist konnten wir auch unsere feuchten Sachen zum trocknen ausbreiten ).

Das Programm des Tages bestand aus einem Wasserfall - Marathon! Die sind hier einfach - neben der fantastischen Landschaft - die Sehenswürdigkeiten.
Alle sind gut mit dem Auto anzufahren und in wenigen Metern Fußweg zu erreichen. Nicht so wie in Asien, wo man sich erst einen Tag durch den Dschungel kämpfen muss um zu einem zu kommen - also ist es fast langweilig hier in Australien.

Milla Milla Falls
k-IMG_5589

Zillie Falls
k-IMG_5601

k-IMG_5602

Ellinja Falls
k-IMG_5606

k-IMG_5611


Millstream Falls ( in der regenzeit die breitesten Australiens )
k-IMG_5625

Hier haben wir in der Sonne gefrühstückt, unsere Sachen zum Trocknen ausgebreitet und sind beim Essen von ein paar extrem frechen Kookaburras beucht worden, von denen uns einer sogar ein Stück Salami vom Teller geklaut hat!!!
k-IMG_5627

k-IMG_5636

k-IMG_5643


Dimmer Falls und Crater ( 80 Meter tiefes Loch im Stein welches von einer Gasexplosion vor zig tausend Jahren entstanden ist )
k-IMG_5652

k-IMG_5645


Marlanda Falls
( hier gibt es kein Foto, da diese Wasserfälle in ein Schwimmbecken ( !!! ) eingefasst wurden. Ich dachte wir sind hier in einem “Nationalpark”. Die ganzen Felder und Weiden außen herum haben mich schon etwas entgeistert schauen lassen ( der Regenwald ist nur noch in spärlichen Resten erhalten ), aber das hier hat mir den Schalter rausgehauen - sowas wird nicht geknippst!!!

Lake Echam ( Kratersee und Naherholungsgebiet für die Cairnser )
k-IMG_5675

Fig Tree
In einem der verkümmerten Regenwald-Reste steht diese riesige Kletterliane. Die meisten Lianen wachsen in der Regel als kleinen Pflänzchen in einem Baum und lassen Ihre Hängewurzeln zu Boden um Nahrung zu bekommen. Dadurch wächst das Pflänzchen weiter fröhlich vor sich hin, während es den Wirtsbaum, auf welchem es angefangen hat, im Lauf der Zeit umschlingt und zerstört. Ich hab ja schon einige viele im Laufe meiner Reisen nach Asien und Mittelamerika gesehen - aber sowas hier ist echt beeindruckend! Hab ich noch nie vorher in so einem Ausmaß beobachten können.
k-IMG_5680

Am späten Nachmittag hatten wir dann die kompletten Queensland Wet Tropics und Ihre Wasserfälle ( na gut, ein paar haben wir ausgelassen - aber man muß es ja nicht übertreiben ) gesehen und sind Richtung Norden weiter.

Das nächste Ziel, welchem wir vor unserer Nachtruhe möglichst Nahe kommen wollten ist Cooktown auf der Cape York Penisula im äußersten Norden des Landes mit seinen ( hoffentlich ) unberührten Dschungel-Nationalparks, weißen Sandstränden und Korallenriffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen