Sonntag, 16. August 2009

Kakadu Teil 2

Teil 2:


So, nun zu uns:
Ich skizziere unsere Tage nur grob und beschreibe nur das Wichtigste, denn sonst würde es hier den Rahmen um ein Vielfaches sprengen.

Tag eins:

Recht frühe Ankunft im Park und erst mal Frühstücken am South Alligator River.
Was auch wirklich schön ist an Australien, sind die vielen Picknick - Areas die meistens recht schön liegen, gut ausgestattet sind ( mit Tischen, Bänken und manchmal sogar mit BBQ - Grills und Wasser )
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Danach kann man sich frisch gestärkt an den ersten Walk ( noch ohne Ranger ) machen.
Auf dem “Mamukala Walk”, am Beginn des Parks kann man um einen der zahlreichen Billabongs wandern und die Pflanzen- und Vogelwelt von einigen Aussichtspunkten bestaunen.

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Danach weiter in die East Alligator River Region und auf Merls Campground für 10,- Dollar schon mal das Zelt für die Nacht aufbauen. Leider gibt es im ganzen Park keine Möglichkeit umsonst wild zu campen, da das verboten ist. Nationalpark halt - klar.

Am Nachmittag ging es dann Weiter Richtung Ubirr, einem Areal von majestätischer Anmut, in dem es etliche Felsmalereien und einen beeindruckenden Sonnenuntergang zu bestaunen gibt.
Die Malereien sind hier in unterschiedlichen Stilen gestaltet und stammen aus verschiedenen Jahrhunderten..
Teile der Hauptgalerie lesen sich wie eine Speisekarte - mit Bildern von Kängurus, Schildkröten und Fischen. Die Bilder sind im sog. Röntgenstil gezeichnet welcher vor ca 8000 Jahren der vorherrschende Stil war. Man muss vorstellen, das ganze war eine Art Klassenzimmer für die Kinder , welche hier gelernt haben, wie welches Tier zu jagen ist und vor allem was wie essbar ist ( daher der Röntgenstil mit Blick nach Innen ).

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Barramundi

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Schildkröte


Noch älter sind die Zeichnungen der “MIMI Geister”, welche ganz oben in einem unmöglichen Winkel an den Fels angebracht wurden ( vgl letzter Block mit den Fakten ).

Nach der Galerie geht es 250m nach oben über Felsgestein um auf dem “Nardab Lookout” den Sonnenuntergang über der Ebene und den umgebenden Felsen zu beobachten. Ein wahnsinnig schöner Anblick von hier oben.

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Tag zwei:
In der Früh der sog. “Bardedjilidji Sandstone Walk”
Hier läuft man durch eine unwirklich aussehende Sandstein-Gebilde-Gegend und an Sumpfgebieten vorbei.

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Mittags ging es dann in den einzigen Ort im Park, nach Jabiru ( ca 1100 Einwohner ).
Der Ort wurde ursprünglich gegründet, um Unterkünfte für die Arbeiter der nahen Ranger-Uranmiene ( welche noch im Park liegt und immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den Aboriginies und der Regierung führt ) zu schaffen.
Heute ist der Ort das größte Servicezentrum im Park.
Es gibt hier Alles, was die Touristen oder hier Angestellte ( die Ranger ua ) zum täglichen Leben brauchen.
Bank, Supermarkt, Krankenhaus, Bäcker, Tankstelle,. Flugplatz usw ..

Am späten Nachmittag gab es dann noch einen Ranger-Walk, den “Mangarre Rainforest Walk” am East Alligator River entlang durch den Monsoon-Regenwald.
Man kann hier nicht von “normalem” Regenwald sprechen, da es dafür dann doch zu wenig regnet. ;-) Daher nur Regenwald in der Monsoon - Zeit.
Hier haben wir von der Rangerin Allerlei nützliches über die hier heimische Flora und Fauna gelernt. Hier würden wir nicht mehr verhungern oder verdursten.. :-)

Nächster Stop war dann der Barduba - Campground mitten in der Wildnis, den wir auch fast für uns alleine hatten - nur ein Schweizer hat sich noch hierher verirrt.

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Für 3,30 Dollar hat man aber auch keinerlei Annehmlichkeiten außer der Erlaubnis sein Zelt aufstellen zu dürfen. Da kommen die 0-8-15 Touris halt einfach nicht her...
Dafür gab es hier allerdings einen der spektakulärsten Sonnenuntergänge die ich bisher ( und das waren nicht wenige ) in Australien gesehen habe.
Zieht euch das mal rein:

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Mit sowas und einem gediegenem Lagerfeuer läßt sich der Tag gleich noch viel schöner ausklingen.


Tag drei:

Weiter in das nächste Gebiet des Nationalparks, dem sog. “Nourlangie” und mal wieder Start früh Morgens mit einem Ranger-Walk um 8 Uhr.
Der “Nourlangie Rock” ist ein dicker Sandsteinfelsen der mitten in der Überflutungsebene liegt und nach dem dieses Gebiet benannt wurde. Dieser Felsen ist ( mal wieder - wie fast jeder hier ) für die Aboriginies heilig und dient ihnen schon seit 20.000 Jahren als Zufluchtsort und Malgrund.

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Der sog. “Nawurlandija Walk” führte uns von den vorherrschenden Floodplains weg in das Stone Country zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick über die Floodplains, den Anbangbang Billabong über den Nourlangie Rock bis zur steil abfallenden Felsklippe des Arnhemlandes. Mal wieder konnte uns die Rangerin viel Interessantes über die Umgebung, die Flora und Fauna und va über den Nourlangie Rock und seine Bedeutung erzählen.

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Frühstück gab es für uns dann am schönen Anbangbang Blillabong in extrem malerischer Lage ( für ein gemütliches Frühstück der Hammer ).

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Danach hieß es für uns mal wieder einen Berg zum “Mirrai Lookout” in der Mittagshitze besteigen. Von hier gab es nochmal einen fantstischen Ausblick über den Park bis zu den umliegenden Gebirgsketten und Hochebenen.

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Abends gab es dann ( ausnahmsweise ) mal eine ( von zwei ) gebuchte und mit 70,- Dollar bezahlte Tour. Auf der sog. “Kakadu by night” Tour sollten Oli und ich ( Wolfi hat sich das Geld gespahrt- was im Nachhinein eine gute Idee war ) neben Speerwerfen und Informationen über Verwendung von Flora und Fauna durch aboriginie Ranger noch bei einer Bootstour in der Nacht über einen Billabong Salzwasserkrokodiele und andere Tierchen sehen. Leider war das ganze ein totaler Reinfall!!! Außer den 10 Minuten Speerwerfen wussten wir dank den anderen geführten Touren eh schon fast Alles und Tiere haben wir außer ein paar schlafenden Vögeln KEINE gesehen. Toll!! Laut dem Bootsführer war das die erste Tour auf der sich kein einziges Krokodil hat sehen lassen - war ja klar...

Nun ja, da ging es dann doch etwas gefrustet ( das Geld hätte man besser investieren können ) ins Zelt zum pennen.
Neuer Tag, neues Glück!

Tag vier:
Gaaaanz gemütlich aufstehen ( Heute gab es in der Früh mal keinen Walk ) und auf dem Weg in den nächsten Park-Abschnitt, dem sog. “Yellow Waters Billabong” erst mal schön Frühstücken.

Hier gab es dann unsere zweite gebuchte ( und mit 160,- Dollar bezahle ) Tour von 14 - 21 Uhr.
Die war Ihr Geld aber definitiv Wert!!!!!

Unser Bus:
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Nein, Spaß, das Teil stand hier nur rum...
:-)


Mit “Animal Trecks” und dem Besitzer Sean stand zwar auch die heimische Flora und Fauna auf dem Programm, aber er hat es geschafft, sogar uns noch was Neues zu erzählen und vor allem auch zu zeigen ( die Ranger haben z.B. zwar die Verwendung von verschiedenen Pflanzen erklärt aber nicht gezeigt ).

Hier mal ein schönes Beispiel:
der “Paper Bark Tree” ( Papier-Rinden-Baum )
Man muss sich einen Baum so ähnlich wie unsere Birke vorstellen, allerdings mir einer viiiiiiel dickeren Schicht von Rinde. Die Rinde isoliert, ist feuerfest, wasserdicht, belastbar, antiseptisch... und und und. Diese kann man dann vorsichtig abziehen ( der Baum lebt weiter so lange man es nicht übertreibt ) und ua zu folgenden Sachen verwenden:
- Matratze
- Dach und Wand
- Wasserschlauch
- Feuerunterlage ( zum grillen oder einwickeln zum kochen )
- Frischhaltefolie
- Hut bzw Regenschutz
- Teller bzw Unterlage für Essen
- Verband und antiseptische Wundauflage ( mit den Blättern zusammen )
- man kann sie in Wasser kochen und erhält einen Tee gegen schnupfen, Kopfschmerzen, Halsweh und Erkältung
- usw

Ihr seht, wenn man als Aboriginie keinen Supermarkt, Apotheke oder Baumarkt hat, macht das auch nichts... Der Rest, den man zum Überleben braucht steht bzw kriecht oder fliegt auch noch in der Nähe rum. :-)

So, wieder zurück zu unserer super-Tour:
Mit Seans Minibus ging es zunächst mal über Holperpisten mitten in den Busch ( wir haben uns echt gewundert was das Teil ausgehalten hat ), wärend wir immer wieder angehalten haben um Nützliches und interessantes gezeigt und erklärt zu bekommen.
Hier haben wir wirklich schöne Plätze angefahren, die man ohne Tour nie zu Gesicht bekommen kann.

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Hier ist hinter mir ein ganzer Wald von Paparbark:
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Abend kam dann aber das Highlight:
Original Busch-Essen am Billabong mit Sonnenuntergang.

Auf dem Spieseplan:
wilde Flugente, Barramundi ( fetter Fisch ) und Brot auf aboriginie -Art.
Zu allererst musste erst mal das Feuerholz in verschiedene flache Gruben verteilt werden.
Danach hieß es, die Ente ( das makabere war, Ihre Artgenossen haben im Billabong vor uns gelebt ) rupfen ( was ich machen durfte !! )und kurz in die Flammen mit ihr um die kleinen Federn weg zu brennen.
Danach ausnehmen was er zum Glück selber gemacht hat.

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Darauf wird alles ( Fisch und Ente ) in Paperbark eingewickelt und in glühende Kohlen gelegt. Nochmal alles schön mit Paperbark abdecken und richtig viel Erde / Sand drauf damit es schön heiß wird im Loch.

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Mit dem Brot wird ähnlich verfahren. Einfach den Teig breit klopfen und ab in glühende Kohlen ( in dem Fall allerdings ohne Paperbark ).

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Dann noch glühende Kohlen drauf schaufeln und fertig... Jetzt heißt es nur noch warten.

In der Zeit gab es eine Runde Tee aus den Blechtopf ( der auch einfach in den Kohlen steht ) und einen fantastischen Sonnenuntergang.

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Nach ca 30 Minuten war dann alles fertig- LECKER!!!!

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So gut hab ich schon lang nicht mehr gegessen. Die Ente und das Brot waren der Hammer!

Ein gelungener Ausklang einer super Tour und perfekt als Ende des Kakadu N.P.s.
Nach einem kurzen Walk um den schönen Yellow Water Billabong um 7:30 Uhr des nächsten Tages ging es schon wieder weiter zum nächsten Highlight....

Hier noch ein paar Bilder vom letzten Walk:

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Es gibt hier Ameisen, die Ihre Nester in die Bäume bauen. Dazu benutzen sie Blätter, welche mit einer Art Seide zusammengeklebt werden. Doch die Blätter müssen sie erst mal zusammen ziehen. Und das sieht dann so aus, daß viele Ameisen zusammen eine Brücke bilden und ziehen ( abgefahren ) :

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