Roadtrip 11
Alice Springs + Ayers Rock ( Uluru ) und die Olgas ( Kata Tjuta )
03.08. - 06.08.09

Alice Springs ist eine blühende Outback-Stadt mitten im roten Zentrum Australiens und mit ca 26500 Einwohnern die zweit größte Stadt in Northern Territory ( nach Darwin ).
Als “Einheimische” werden allerdings nur die Einwohner betrachtet, die wenigstens drei mal gesehen haben, dass der Todd River Wasser führt - und das kann mindestens 20 Jahre dauern...
Hier leben typische Aussie-Outback-Charaktere ( wo sonst ist das jährliche Highlight ein Bootsrennen in einem ausgetrockneten Flußbett?! Und wenn der Fluss Wasser führt, wird das Ganze abgesagt! :-)) neben Aboriginies und CIA Agenten. Eine beachtliche Zahl von Einwohnern arbeitet für die in Pine Gap nahegelegenen US-Einrichtung für die CIA. Diese “streng geheime” Satelliten-Überwachungsstation hat seit 1966 ihre Ohren ausgestellt und die meisten der ca 1000 Angestellten sind offiziell als Gärtner eingestellt!! :-))))
Vor 135 Jahren als einfache Telegrafenstation an einem Wasserloch ( der Alice Springs eben ) gegründet, ist der Ort Heute zu einer modernen und sehenswerten Metropole gewachsen.
Uns hat hier erst mal nicht viel gehalten. Allerdings mußten wir nach diesen vielen Tagen auf der Straße mal wieder duschen und waschen ( und ich musste Euch mal wieder etwas zu lesen geben - also sind wir noch ins Internet ) sowie noch einige Sachen einkaufen. Also haben wir uns für eine Nacht im “G´day Mate” Campground eingenistet.
Außerdem durfte Zivilisations-Essen in Form von BurgerKing bzw Hungry Jack auch nicht fehlen... ;-)
Auf unserer Einkaufsliste standen neben Nahrungsmitteln warme Sachen ganz oben auf der Liste. Mit unserem Schlafsack, den wir im Broome gekauft haben, sind wir hier nicht wirklich weit gekommen. Der Schlafsack ist bis 10 Grad ( wir dachten, das reicht locker ) und hier kann es dezente 0 Grad in der Nacht werden. So ist das eben in der Wüste - tagsüber ca 25 - 30 Grad ( im Sommer werden es hier 40 - 45 ) und arschkalt in der Nacht.
Daher musste beim Woolis noch ein zusätzlicher Schlafsack für 16,- Dollar her und ein paar wirklich warme Socken!! Das hat dann mit Jogginghose, longsleave und Kaputzenpulli in der Nacht zum Glück gereicht. Ach ja, und für 3 Dollar gab es noch eine Sturmhaube dazu! :-) Schön warm am Kopf...
Nebenbei mussten wir uns am Bahnhof unbedingt den GAHN, Australiens berühmtesten Zug anschauen. Dieser fährt in 3 Tagen quer durch den gesamten Kontinent von Darwin über Alice nach Adelaide. Ist ca eine Strecke wie vom Nordkapp nach Tunesien...

Nebenbei hat Alice auch einen schön-patriotischen Aussichtspunkt mit einem Gedenkstein für gefallene Soldaten, einem tollen Blick über die Stadt zwischen den Canyons und einer, beim Sonnenuntergang schön im Wind flatternder Fahne. :-)


Am 4. ging es gut ausgerüstet schließlich zu DER Sehenswürdigkeit und DEM Highlight von Australien schlechthin: Dem AYERS ROCK ( mal wieder UNESCO World Heritage )
( oder Uluru wie ihn die Einheimischen Aboriginies nennen )


Und jetzt sind wir wirklich MITTEN im Zentrum Australiens. Weiter weg kann man von keiner der Küsten sein. Und es hat überall den klischeehaften roten Sand! Toll!


Ausblick über einen verdunsteten Salzsee:

Wer kennt Ihn nicht, wer hat Ihn nicht schon auf unzähligen Fotos gesehen...
Ich kann nur Sagen, LIVE ist “the Rock” noch um einiges beeindruckender!!!
Egal wie oft man den Uluru schon auf Fotos gesehen hat, nichts kann einen auf die einsame, gewaltige Erscheinung am Horizont vorbereiten wenn man auf der Straße unterwegs ist. Allerdings darf man die Strecke von Alice nicht unterschätzen - es sind dann doch nochmal dezente 450 Km bis hier. Daher haben wir auf unserem Weg kurz vorher nochmal eine acht im Freien auf einem Rastplatz genächtigt bevor wir in den Nationalpark sind.
Das Ganze hier ist schon eine ziemliche Abzocke: 25 Euro Eintritt für den Nationalpark und 19,- Dollar pro Person und Nacht für den einzigen Campingplatz in der Nähe. Wucher!!! Aber gut, es hilft ja nix. Wir wollten auf jeden Fall um den Ayers rum und Ihn bei Sonnenuntergang und Aufgang sehen - dafür nimmt man das halt in kauf... Die nächste Nacht wird wieder in der Wildniss geschlafen...
Der Monolit ist 348 Meter hoch und 3,6 Kilometer lang und Wissenschaftler glauben, 2 drittel seiner Masse sind noch unter dem Sand begraben.
Rund um den Felsen liegen heilige Stätten der Anangu ( der hiesige Stamm von Aboriginies welchen das Land gehört - das Land ist, ähnlich wie der Kakadu N.P., für 100 Jahre an die Regierung verpachtet ) deren Zutritt beschränkt ist und von denen auch kein Foto geschossen werden darf! 5000,- Dollar Strafe bei Nichtbeachtung!
Der Fels selber ist ziemlich zerklüftet, was man erst bei genauerer Betrachtung merkt. Bei einem Marsch am Fuße des Berges bekommt man am besten einen Eindruck über seine Beschaffenheit und Infotafeln erklären wieder Einiges über Entstehung und spirituelle Bedeutung des Felsens. Nebenbei kann man jeden Tag um 10 Uhr wieder einen der genialen Ranger-Walks machen, welchen wir natürlich auch mitgemacht haben.



Man kann / darf den Uluru auch besteigen, was wir aber aus Respekt den Aboriginies gegenüber nicht gemacht haben und was man auch nicht machen sollte!! Ich kann hier nur dazu aufrufen, den Fels nicht zu besteigen, da sich das einfach nicht gehört!!! Man klettert in Kirchen schließlich auch nicht auf dem Altar herum!!! Trotzdem gibt es genug dämliche und respektlose Touristen, denen das herzlich egal ist und die es einfach nicht lassen können! Möge der Fluch des Uluru Euch treffen Ihr Idioten!!!!
Hier sieht man en Weg nach Oben:
Ansonsten sprechen die Fotos für sich selber denke ich...
Sonnenntergang



Sonnenaufgang



Mal wieder arschkalt..
Neben dem Uluru gibt es hier im N.P. noch die Olgas ( Kata Tjuta in aboriginie ) ca 50 Km vom Uluru entfernt. Diese auffällige Gruppe kuppelförmiger Felsen bildet einige Täler und Schluchten, welche auf zwei Wanderwegen durchlaufen werden können.

Mit dem sog. “Valley of the Winds” schlängelt sich ein ca 8 Kilometer langer Wanderweg durch die imposanten Gesteinsformationen und man wird mit einmaligen Ausblicken auf diese surreale Landschaft für seine Mühen belohnt.




Kata Tjuta bedeutet übrigens “viele Köpfe” und ist für die Aboriginies auch ( mal wieder ) ein heiliger Platz. Daher sollte man von den Wanderwegen nicht abweichen oder die Felsen besteigen. Vom Mitnehmen einiger Steine oder Felsbrocken ganz zu schweigen.... Finger weg!
Ich persönlich fand die Wanderung durch die Olgas sogar schöner und imposanter als den Uluru - aber schaut Euch die Bilder einfach an...
