Montag, 8. Juni 2009

Borneo 2

Borneo 2

Nachdem wir früh aufgestanden sind um unser Boot auf das Festland zurück zu nehmen hatten wir ein volles Tagesprogramm.

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Los ging es mit dem Besuch in Sepilog, dem Orang Utan Rehabilitation Center.

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Quizfrage: was heißt Orang Utan ( ist malaiisch )? Lösung kommt am Ende ...

Es ist in Malaysia per Gesetz für private Haushalte verboten, Orangs in Gefangenschaft zu halten.
Da das aber viele Familien überhaupt nicht wissen ( vor allem am Land ) kommt es leider immer noch sehr oft vor, dass Orangs als "Haustiere" unter schlechtesten Bedingungen gehalten werden. Diese werden, sofern das Center Wind davon bekommt, dann von den Mitarbeitern des Centers befreit und auf Krankheiten und Verletzungen untersucht.

Oder, was auch leider immer wieder vorkommt, die Mütter von kleinen Babys werden von Jägern absichtlich oder von Wald- oder Plantagenarbeitern zufällig getötet. Dann erwartet die Kleinen das oben beschriebene Schicksal oder sie werden in das Center gebracht.
Wenn alles OK ist und sie aus der Quarantäne wieder raus kommen werden diese armen Tiere dann im Center an das Leben in freier Wildbahn vorbereitet.
Das bedeutet, sie müssen alles, aber auch wirklich ALLES, was sie zum überleben brauchen erlernen:
Über Klettern bis zum Essen müssen die Abgestellten den Tieren spielerisch alles erlernen.
Wie kommt man von Baum zu Baum, wie schwingt man und was macht das Körpergewicht beim klettern mit einem, was kann man essen, was kann man wie essen und wie kommt man dran.
Man kann sich vorstellen, daß das eine schwierige und langwierige Aufgabe ist. Und bei den Ornag Utans ist das wie bei den Menschen, der Eine lernt schneller, der Andere langsamer.
Ist dann die "Ausbildung" abgeschlossen, werden die Orangs in den Dschungel entlassen. Hierzu ist dem Center ein ziemlich grosser Nationalpark angegliedert oder die Tiere werden nach einer Betäubung mit dem Helikopter in weiter abseits gelegene Gebiete mitten im Hinterland oder die Berge gebracht. Hier können sie dann ihr vorherbestimmtes Leben in Freiheit aufnehmen und kommen hoffentlich nie wieder mit Menschen in Kontakt - doch das ist leider aufgrund des schwindenden Lebensraumes wegen der ständigen und trotz Verbote weiter vortschreitenden Abholzung der Wälder Utopie.

Durch die lange Ausbildung der Tiere ist das Center, das ua auch staatliche Gelder bekommt ( was aber Hinten und Vorne nicht reicht ) auf zahlende und spendende Touristen angewiesen.
Beim Besuch des Centers wird man am Anfang sehr gut per DVD über die Arbeit und den Sinn des Centers informiert.

Danach hat man Gelegenheit die etwas älteren Semester unter den Orangs bei der Fütterung im Dschungel am Rande des Nationalparks zu beobachten. Hierzu müssen die Tiere über bestimmte Seilwege zu einer Fütterungsplattform gelangen - was heißt, sie müssen ein paar Ihrer erlernten Kletterfähigkeiten nutzen um zum Futter zu kommen. Für uns hat das Ganze wie im Zoo der im Dschungel ist ( ohne Käfige aber künstlich gestaltet ) ausgesehen da die Tiere nicht durch die Bäume sondern eben über die Seile kommen. Nur wenn man weiß was dahintersteckt und dass die Seile eben eine bestimmte Trainingseinheit sind, ist es wieder etwas anderes.
Aber seht es Euch auf den Fotos einfach selbst an, dann wisst Ihr was ich meine:

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Lösung der Frage "was heisst Orang Utan" : Man of the forest - die Übersetzung in deutsch schafft ja hoffentlich jeder selber...



Die nächste Station des Tages war eine weitere klassische Natur-Sehenswürdigkeit um Sandakan:

der Kinabatang River.

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Hier ist ein weiterer Nationalpark an den Ufern des Flusses angelegt worden um die letzten Reste des primär-Regenwaldes hier zu erhalten ( die paar Wenigen die noch übrig sind ).
Leider kommt man während der Bootstour immer wieder an Palmöl-Plantagen und andere Abholzungsgebieten die bis an den Fluss reichen vorbei, was die Notewendigkeit den Rest zu erhalten noch unterstreicht.

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Hier kann man mit viel Glück noch welche der letzen freilebenden Elefanten sehen ( haben wir nicht ), Krokodiele ( haben wir auch nicht ), Eisvögel in allen Variationen ( haben wir auch nicht gesehen - dafür Reiher, Papageien und anders Federvieh ) und die Stars des Kinabantang River, die großen Nasenaffen ( yes, DIE haben wir gesehen ).

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Die sehen mit Ihrer Riesen-Nase ( vor allem die Männchen ) wirklich lustig aus. Die Nase bei den Männern hat übrigens was mit sexueller Anziehung zu tun - je größer die Nase, je attraktiver für die Weibchen. :-)
Wie sagt man bei uns in Deutschland: je größer die Nase eines Mannes so auch sein... ach, lassen wir das. :-))

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Die Bootstour führt den Fluss entlang, durch Mangrovensümpfe und kleine Nebenarme. Ist recht schön um die Natur hier zu beobachten. Nur man sucht insgeheim immer nach der BIG 4. Und wenn zB wirklich ein Rudel Affen auftaucht ist man mit seinem Boot auch nicht lang alleine, denn dann ist auch bei den Booten Rudelbildung angesagt und man weiß nicht mehr genau wer wen beobachtet, die Menschen die Affen oder die Affen die Menschen...

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Am Abend haben wir Abschied von dieser schönen Gegend genommen und uns in unserem "Stammlokal" ( 3 Abende waren wir hier ) nochmal für richtig wenig Geld schön verwöhnen lassen. Als die Angestellten Wind davon bekommen haben, dass wir nicht nochmal kommen, haben sie sich alle bedankt und Abschied von uns genommen - wirklich rührend! Und Fotos musste ich natürlich auch von allen schiessen:

Küche
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Kellner
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